Link-Einträge mit dem Tag „Fußball“

Neulich war es laut. Neulich war es blutig. Neulich war ich auf Hundertachtzig. Alkohol macht frei, macht enthemmt und macht unbedeutend. Eine mickrige, armselige Figur, die den Mund aufreißt und mit Schimpfwörtern um sich schmeißt. Alles gequirlte Kacke. Für einen nüchternen Menschen nicht zu begreifen und kaum zu ertragen. Ein Treffen mit alten Freunden. Alles Familienväter, die von ihren Frauen Ausgang bekommen haben. Das Bier fließt in Strömen. Fußball läuft. Dortmund gewinnt. Hier ein Schnaps da ein Bier. Herrengedeck. Alle sind redselig, ja freizügig in ihren Äußerungen. Gespräche über Familie und Beruf. Schimpfen über die Firma und Kritik am Handeln der Frau.


Immer wieder herausgehen zum Rauchen. Draußen mit anderen Rauchern über das Spiel diskutieren. Zu viele Chancen vergeben, trotzdem gewonnen. Die Meisterschaft ist noch weit weg, aber immer möglich. Kneipe wechseln. Durch die nächtliche Stadt irren und im schummrigen Licht am Baum urinieren. Die anderen sind schon weit voraus. Keiner wartet. Schnell pinkeln und laufen um die anderen nicht aus dem Blick zu verlieren. Ein paar Tropfen des warmen Urins landen in der Unterhose...


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Es ist schon mehr als verwunderlich. Es ist einfach nicht normal, irgendwie vom anderen Stern und ein Fehler in der Matrix. Da laufen elf Jungs, die gerade einmal der Pubertät entsprungen sind, auf dem Platz herum und haben die Aufgabe ein rundes Leder, möglichst geschickt im Tor der gegnerischen Mannschaft zu platzieren. Wichtig ist den Kickern dabei, dass die atemberaubende Frisur, die man selbst beim Nobelfriseur nur unter der Hand bekommt, auch nach und während der sportlichen Betätigung noch gut liegt. Damit die Frisur wirklich so bleibt, wird vor dem Spiel ein Gemisch aus Haarspray, Haarwachs, Haargel und eine geheime Substanz zusammengemischt und ins Haupthaar einmassiert. Die Herstellung und Zusammensetzung dieser Tinktur ist äußerst schwierig und wird ausschließlich in einem der vielen Fußballinternate geleert. Weitergehend ist es wichtig, dass der durchtrainierte Körper des Sportlers an diversen Stellen mit Tattoos versehen ist, denn nur so ist es dem Balltreter möglich auch in den sozialen Netzwerken ein gutes Bild abzugeben und die Zahl, seiner unterbelichteten Follower, über die Demarkationslinie zu manövrieren.


Interessant ist, dass der Fußball auch in Sachen Bezahlung völlig anderes umgeht als jedes andere Unternehmen in der freien Marktwirtschaft. Hier bekommt nämlich der Chef der Truppe, also der Trainer, nur ein Bruchteil dessen was der kleine Arbeitnehmer an der Bälle-Front verdient. Adaptiert auf ein kleines mittelständisches Unternehmen, sagen wir mal in der Metallindustrie, würde das bedeuten, das montagmorgens der Dreher, der Schlosser und all die anderen Schergen mit ihren Porsches und Ferraris auf den Firmenparkplatz brausen und ihre Nobelkarossen auf die reservierten Parkplätze bugsieren und der Chef in einem zehn Jahre alten Opel Corsa auf das Gelände rollt. Diesen stellt er dann auf einen der hinteren Plätze, des Firmengeländes, weit weg vom Eingang der Ballerbude, unter einem der Bäume, dort wo einem immer die Vögel auf die Karre scheißen und schleicht mit gesenktem Blick ins Gebäude...


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