Link-Einträge mit dem Tag „Sport“

Heute ist es so weit. Ich habe mich Wirklich und wahrhaftig in den viel zu engen Jogginganzug gequetscht und stopfe mir, just in diesem Augenblick, die teueren kabellosen Kopfhörer in die Ohrmuscheln.


Schon gestern habe ich angefangen, an meinen suboptimalen Lebensstil zu feilen und bewusst die vier großen Bier, die ich mir sonst so allabendlich in dem Leib schütte, auf drei reduziert. Weitgehend habe ich darauf verzichtet beim Fernsehen Chips, Schokolade und Erdnüsse in den Rachen zu schmeißen. Da ich zwar darauf erpicht bin mein Selbstwertgefühl zu steigern und mein Gewicht zu verringern, mein Durchhaltevermögen aber noch nicht zur Gänze ausgeprägt ist, konnte ich dennoch nicht ganz auf die Knabbereien vor der Glotze verzichten. Kompromissbereit wie ich nun einmal bin, habe ich vor der Flimmerkiste aber wirklich nur drei kleine Müsli-Riegel, die zugegebenermaßen dick mit weißer Schokolade umzogen waren, in ganz kleine Bissen weggemümmelt und dabei nicht vergessen jeden Happen gut durchzukauen...


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Es ist schon mehr als verwunderlich. Es ist einfach nicht normal, irgendwie vom anderen Stern und ein Fehler in der Matrix. Da laufen elf Jungs, die gerade einmal der Pubertät entsprungen sind, auf dem Platz herum und haben die Aufgabe ein rundes Leder, möglichst geschickt im Tor der gegnerischen Mannschaft zu platzieren. Wichtig ist den Kickern dabei, dass die atemberaubende Frisur, die man selbst beim Nobelfriseur nur unter der Hand bekommt, auch nach und während der sportlichen Betätigung noch gut liegt. Damit die Frisur wirklich so bleibt, wird vor dem Spiel ein Gemisch aus Haarspray, Haarwachs, Haargel und eine geheime Substanz zusammengemischt und ins Haupthaar einmassiert. Die Herstellung und Zusammensetzung dieser Tinktur ist äußerst schwierig und wird ausschließlich in einem der vielen Fußballinternate geleert. Weitergehend ist es wichtig, dass der durchtrainierte Körper des Sportlers an diversen Stellen mit Tattoos versehen ist, denn nur so ist es dem Balltreter möglich auch in den sozialen Netzwerken ein gutes Bild abzugeben und die Zahl, seiner unterbelichteten Follower, über die Demarkationslinie zu manövrieren.


Interessant ist, dass der Fußball auch in Sachen Bezahlung völlig anderes umgeht als jedes andere Unternehmen in der freien Marktwirtschaft. Hier bekommt nämlich der Chef der Truppe, also der Trainer, nur ein Bruchteil dessen was der kleine Arbeitnehmer an der Bälle-Front verdient. Adaptiert auf ein kleines mittelständisches Unternehmen, sagen wir mal in der Metallindustrie, würde das bedeuten, das montagmorgens der Dreher, der Schlosser und all die anderen Schergen mit ihren Porsches und Ferraris auf den Firmenparkplatz brausen und ihre Nobelkarossen auf die reservierten Parkplätze bugsieren und der Chef in einem zehn Jahre alten Opel Corsa auf das Gelände rollt. Diesen stellt er dann auf einen der hinteren Plätze, des Firmengeländes, weit weg vom Eingang der Ballerbude, unter einem der Bäume, dort wo einem immer die Vögel auf die Karre scheißen und schleicht mit gesenktem Blick ins Gebäude...


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Auch ich habe mich jetzt angemeldet. Ich will Fit werden wie ein Turnschuh und ein Sixpack haben wie Brad Pitt in seinen besten Zeiten, weiß aber schon vorher das es nicht funktionieren wird. Trotzdem, ein bisschen weniger von der Wohlstands-Plauze wäre schon etwas Feines. Also ab in den SUV und die wenigen Kilometer bis zur Fitnessbude herunterrasseln. Sicherlich, man könnte auch mit dem Fahrrad hinschaukeln, aber man soll es am Anfang ja nicht gleich übertreiben, mit dem Sport, habe ich mir sagen lassen. Außerdem haben die Wetter-Experten, in einer der vielen Wetter-Apps, die ich auf meinem Smartphone, fein säuberlich, direkt auf der zweiten Seite angeordnet habe, bestimmt irgendwo was von Regen gesagt. Wenn ich ein Türke wäre, würde ich jedenfalls darauf schwören. „Vallah“.


Als ich also den Panzer auf dem Parkplatz der Bude vom Schaller, dem ehemaligen Geschäftspartner und/oder Busenfreund von Dr.Motte abstelle, erwartet mich die erste Freude des schweißtreibenden Abenteuers. Hier, an dieser Stelle ist eine Parkscheibe vonnöten, sagt mir ein überlebensgroßes Schild direkt am Anfang des Platzes. Ein bisschen kleiner, darunter stand noch irgendwas wie: „Ansonsten könnte es teuer werden“, oder dergleichen. Dass ich keines dabei habe erschließt sich dem geneigten Leser, respektive Zuhörer, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, schon im vorausgegangenem Satzbaustein. „Scheiß darauf“, sage ich zu mir selbst und denke: „Wird wohl schon keine von den Zettel-Tanten vorbeischauen, in der halben Stunde, die es braucht, bis meine Muskeln vor schmerzen schreien.“...


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